Rainer Semsch
Zahntechnikermeister
Deutschland
15 Jahre lang habe ich in meinem Labor (mit bis zu drei Mitarbeitern) an zwei betagten, nämlich 20 Jahre alten Sandstrahlgeräten einer deutschen Qualitätsfirma gearbeitet. Jedes Gerät hatte zwei Kammern, die entsprechende Strahlmittel bevorrateten. Ab und zu die Hartmetalldüseneinsätze erneuern, den einen oder anderen undicht gewordenen Druckschlauch austauschen und immer wieder die Sichtscheibe, das war es aber auch schon. Es gab also keine Notwendigkeit daran etwas zu ändern.
Das Angebot der Firma Renfert, den ›Basic quattro IS‹ auszuprobieren, wollte ich zunächst gar nicht annehmen. Der Installationsaufwand – die Zeit – was soll der besser können als strahlen …? Ich denke Sie kennen das. Wollte man alles ausprobieren, käme man nicht mehr zum Arbeiten. Ja, und dann? Dann habe ich den ›Basic quattro IS‹ doch aufgestellt.
Basic Quattro IS
Der erste Impuls ›Die Scheibe fehlt!‹ hat sich nicht bewahrheitet, allerdings ist die Sichtscheibe definitiv ›der Hammer!‹ – riesengroß und glasklar. Erst auf den zweiten Blick wurde mir klar, dass es nicht die Scheibe an und für sich ist, die ›der Hammer‹ ist – denn eine nagelneue Scheibe darf ja gern glasklar sein – sondern es ist die Scheibe in Verbindung mit der Beleuchtung. ›Da geht was!‹, oder besser gesagt, ›Da sieht man was!‹ und das auch noch nach einem halben Jahr in Betrieb. Die Scheibe ist nach wie vor glasklar und auch die hervorragende Diodenbeleuchtung hat nicht nachgelassen. Diese Scheibe ist raffinierter Weise zur Strahlkammer hin mit einer dünnen klaren Silikonschicht versehen, der der Strahlsand anscheinend nichts anhaben kann. Ab und zu vorsichtig feucht abwischen und nachtrocknen, das war schon alles. Super!
Viele weitere Neuerungen und megaschlauen Lösungen stellen sich erst nach und nach vor. So ist z.B. der Arbeitsdruck für jeden der groß dimensionierten Strahlmittelvorratstanks einzeln vorwählbar. Der Strahlvorgang startet erst nach Erreichen des gewünschten Luftdrucks im Tank und endet sofort nach der Entlastung des Fußschalters (IS = Immediate Stop). Das spart Zeit, Strahlmittel und Geld und erhöht ein präzises Arbeiten – was wollen wir mehr?
Abstrahlen einer Prothese
Die Staubabsaugung arbeitet mit einem großen Ausgangsquerschnitt, das entfernt den Staub sicher und ohne einen starken und störenden Luftzug zu entwickeln. Unterstützt wird dieser ›Fließeffekt‹ durch eine Lufteinlassmembran auf der gegenüberliegenden Seite der Absaugung, so dass der Staub sicher von der einströmenden Frischluft ›mitgenommen‹ werden kann – genial! ›Kleinigkeiten‹ wie der im Strahlraum verfügbare Luftbläser fallen da schon fast nicht mehr auf.
Und das Strahlen selbst? Ja, auch das hat mich erstaunt. Selbst bei 0,5 bar Strahldruck (und sogar noch darunter) ist ein zielgenaues Arbeiten möglich. Ohne sich zu verschlucken, zu stottern oder zu klumpen streichelt das Strahlmittel das zu bearbeitende Objekt und zaubert eine gleichmäßige Oberflächenstruktur. Bei 6 bar Strahldruck ist es vorbei mit dem Streicheln, der Griffelstrahler entwickelt eine enorme Kraft und zusammen mit dem aggressiven 250 μm Cobra-Aluoxid (Renfert) geht es richtig herzhaft zur Sache. Je nach Entfernung der Strahldüse zum Objekt kann die ›Grenzschärfe‹ der gestrahlten Fläche eingestellt werden.
Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass ich vom ›Basic quattro IS‹ Sandstrahlgerät vollkommen überzeugt bin. Ich arbeite jetzt schneller, präziser und entspannter und die Inventur wird zeigen wie viel weniger Strahlmittel durch die Düsen gelaufen ist.