Renfert Polieren Polish hybrid materials
Oberflächenbearbeitung

Die Wissenschaft hinter der Politur: Was in Praxis und Labor wirklich zählt

Von Annett Kieschnick
Nov 19, 2025 | 3 Minute(n) Lesezeit

Die Politur von Restaurationen in Zahnarztpraxis und Dentallabor ist mehr als ein rein mechanischer Vorgang. Dahinter steckt Materialwissenschaft, Chemie und Forschung. Welche Vorteile bieten dentale Poliermittel wirklich? Und warum ist die richtige Formulierung entscheidend für den Erfolg?

Polierpaste drauf und los polieren? Ganz so einfach ist es leider nicht. Ob im Dentallabor oder in der Zahnarztpraxis – Präzision zählt in jedem Arbeitsschritt. Das gilt auch für die Dentalpolitur, denn Oberflächenvergütung ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Die Wissenschaft zeigt: Hinter jeder hochwertigen Polierpaste stecken ausgeklügelte Formulierungen, und die Details machen den Unterschied zwischen guten und herausragenden Ergebnissen.

Renfert Polieren Polish hybrid materials

Was passiert beim Polieren eigentlich?

Polieren bedeutet per Definition, eine Oberfläche ohne wesentlichen Materialabtrag einzuebnen. Dieser scheinbar einfache Vorgang bewirkt durch eine Verkleinerung der wirksamen Oberfläche eine Veränderung des chemischen Verhaltens und der physikalischen Eigenschaften des Werkstoffs. Die resultierende Verringerung der Anfälligkeit für Rissschäden und biologische Reaktionen kann als eine Art „Veredlung" angesehen werden. Bei dentalen Restaurationen geht es um Präzision im Mikrometerbereich. Die Oberflächenrauheit Sa kann durch professionelle Politur von 0,30 μm auf 0,02 μm reduziert werden – eine Verbesserung um das 15-fache. Solche Werte erreicht man nicht durch Zufall, sondern durch wissenschaftlich entwickelte Poliermittel.

Die Chemie macht den Unterschied

Moderne dentale Poliermittel sind komplexe Formulierungen aus verschiedenen Komponenten. Die ausgewogene Menge Bindemittel bestimmt dabei maßgeblich die Konsistenz und das Abtragsverhalten. Zu wenig Bindemittel führt zu bröckligen, schwer handhabbaren Pasten. Zu viel macht sie zähflüssig und schwer verteilbar.

Das Geheimnis liegt in der Balance: Die Polierpaste muss cremig genug sein, um sich gleichmäßig zu verteilen, aber fest genug, um nicht zu verschmieren. Hochwertige Formulierungen arbeiten schmierfrei und ermöglichen präzise Kontrolle über den Poliervorgang. Dies ist besonders wichtig bei der Bearbeitung verschiedener Materialien mit unterschiedlichen Härtegraden.

Renfert Polieren Polish hybrid materials

Warum Hybridmaterialien besondere Herausforderungen stellen

Bei Hybridwerkstoffen wie VITA ENAMIC oder GC CERASMART treffen zwei völlig verschiedene Materialwelten aufeinander: harte Keramikpartikel und weichere Polymermatrix. Herkömmliche Polierpasten stoßen hier an ihre Grenzen, da sie entweder zu abrasiv für die Kunststoffanteile oder zu ineffektiv für die Keramikkomponenten sind.

Die Lösung liegt in speziell entwickelten Formulierungen, die beide Materialphasen gleichmäßig bearbeiten. Renfert Polish hybrid materials berücksichtigt das inhomogene Gefüge und das unterschiedliche Abtragsverhalten durch eine fein abgestimmte Kornstruktur. Das Ergebnis: gleichmäßige Hochglanzpolitur ohne Beeinträchtigung einzelner Werkstoffphasen.

Praktische Vorteile für den Praxis- und Laboralltag

Welche Vorteile bieten dentale Poliermittel in Zahnarztpraxis und Dentallabor? Solide, auf wissenschaftlichen Basics entwickelte Systeme:

  • reduzieren Polierzeiten durch effiziente Abrasion,
  • verringern die notwendigen Polierschritte bei gleichzeitig besseren Ergebnissen
  • sorgen für reproduzierbare Resultate ohne lange Einarbeitung.

Das bedeutet langfristige Kostenersparnis durch optimierten Materialeinsatz und erhöhte Standzeiten.

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Messbare Erfolge: Glanzeinheiten als Qualitätsmaßstab

Wissenschaftliche Untersuchungen verwenden Glanzeinheiten (GU) zur objektiven Bewertung von Polierergebnissen. Bei Tests mit verschiedenen Polierpasten auf VITA ENAMIC erreichte die spezialisierte Renfert Polish hybrid materials Glanzwerte von über 120 GU bei geringster Streuung der Messergebnisse. Zum Vergleich: Herkömmliche Polierpasten erzielten deutlich niedrigere und weniger reproduzierbare Werte. Diese Messungen erfolgten unter standardisierten Bedingungen mit einem Minolta CM2500d, das auf Basis einer Ulbricht-Kugel arbeitet. Der für Hochglanzmessung erforderliche Winkel von 20° wurde sogar auf 10° verschärft, um präziseste Ergebnisse zu gewährleisten.

Topografie enthüllt die Wahrheit

Noch eindrucksvoller als Glanzwerte sind topografische Untersuchungen der Oberflächen. Konfokalmikroskopische Aufnahmen zeigen den Unterschied zwischen unpolierten und fachgerecht polierten Oberflächen. Bei 3M Lava Ultimate beispielsweise konnten die parallelen Bearbeitungsspuren von Sa 0,29 μm auf 0,03 μm reduziert werden. Diese Messungen nach DIN EN ISO 25178 beweisen: Moderne dentale Poliermittel erzeugen nicht nur optischen Glanz, sondern schaffen nachweisbar glattere, biologisch verträglichere Oberflächen.

Fazit: Wissenschaft zahlt sich aus

Moderne Oberflächenvergütung basiert auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wer die Mechanismen versteht, kann gezielter arbeiten und bessere Ergebnisse erzielen. Die Investition in wissenschaftlich entwickelte dentale Poliermittel zahlt sich durch Zeitersparnis, Qualitätssteigerung und zufriedenere Patienten mehrfach aus.

RIC - Renfert Support